Feldsalat ist ein klassisches Wintergemüse, dabei kann der Anbau sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus erfolgen. Mit ein paar Tipps und Tricks gelingt das Pflanzen von Feldsalat ebenfalls im eigenen Garten.
Feldsalat oder auch Ackersalat oder Rapunzel genannt, ist ein wertvolles Herbst- und Wintergemüse, das vor allem viel Eisen, Folsäure und Vitamin C enthält. Er gehört zur Familie der Baldriangewächse und ist mit keiner anderen Gemüseart verwandt. Obwohl die Blätter schon seit der Steinzeit als Nahrungsmittel gesammelt wurden, wird Feldsalat erst seit gut hundert Jahren als Delikatesse und als Kulturpflanze angebaut. Noch bis zum 19. Jahrhundert galt Feldsalat als Unkraut, weil er sich überall zwischen dem Wintergetreide ausbreitete.
Alle heute angebotenen Salatsorten stammen von der Feldsalat-Art Valerianella locusta ab, die man wild wachsend vor allem auf magerem Brachland und in Weinbergen findet. Bei den Züchtungen unterscheidet man zwei Varianten: Herbstsorten mit zarten, hellgrünen Blättern und die kompakten, robusten Louviers-Typen für den Winteranbau. Inzwischen werden auch Sorten für den Frühjahrsanbau angeboten, doch Feldsalatbleibt eine typische Herbstkultur.
Feldsalat ist eine einjährige, wildwachsende und winterharte Pflanze, die dunkelgrüne, flache bis aufrechte Rosetten aus runden bis ovalen Blättchen bildet. Die Blätter werden etwa zehn Zentimeter lang. Feldsalat ist bekannt dafür das er viele Vitamine und Mineralstoffe enthält und zeichnet sich durch einen nussigen Geschmack aus.
Feldsalat ist ein recht genügsames und unkompliziertes Gemüse. Der Standort sollte sonnig sein, Feldsalat wächst ansonsten auf jedem Boden. Ist dieser kalkhaltig, umso besser. Die Pflanzen brauchen nicht viele Nährstoffe. Sie nehmen gerne mit dem vorlieb, was die Vorkulturen übriggelassen haben. Diese Eigenschaft und der späte Aussaattermin machen Feldsalat zur idealen Nachkultur.
Gute Nachbarn für den Feldsalat sind Frühlingszwiebeln. Als ungünstig hat sich hingegen Kohlgemüse erwiesen.
Ein gut abgesetztes Gemüsebeet ist wichtig für die lückenlose Keimung des Feldsalats. Setzen Sie die Samen in Doppelreihen mit fünf bis acht Zentimetern Abstand höchstens einen halben bis einen Zentimeter tief und lassen Sie dazwischen 15 Zentimeter Platz (Breite einer handelsüblichen Ziehhacke). Decken Sie die Saatrillen mit Erde ab, drücken Sie die Erde mit einem Brett an und halten Sie sie gleichmäßig feucht. Entscheidend für den Erfolg sind die kommenden drei Wochen: So lange brauchen die Samen nämlich, um zu keimen und in dieser Zeit dürfen sie auf keinen Fall austrocknen. Als Verdunstungsschutz können Sie das Beet bis zum Auflaufen der Samen mit Vlies oder Lochfolie abdecken. Auf sehr unkrautarmen Flächen können Sie den Feldsalat auch breitwürfig aussäen. Wollen Sie im September und Oktober ernten, wird das Saatgut zwischen Mitte Juli bis Mitte August ausgebracht. Für die Ernte von November bis Mitte Januar säen Sie Anfang bis Mitte September aus. Wichtig: Im August kann die Sommertrockenheit zu enormen Auflaufschwierigkeiten führen, deshalb sollten Sie den Boden unbedingt vor der Aussaat gut befeuchten, denn danach kann es leicht zu Verschlämmungen kommen.
Feldsalat wird im Beet meist zu dicht gesät. Verziehen Sie ihn frühzeitig auf acht bis zehn Zentimeter Abstand, sonst bleiben die Rosetten klein und die unteren Blättchen vergilben – das macht das Putzen mühsam. Halten Sie das Beet unkrautfrei und drücken Sie nach dem Hacken die Erde zwischen den Reihen erneut an. So verschmutzen die Rosetten weniger und können leichter geschnitten werden.
Feldsalat lässt sich auch sehr gut im Gewächshaus vorziehen. Man sät die einzelnen Körner am besten in Multitopfplatten oder Quickpotplatten aus. So haben sie, wenn sie dann ausgepflanzt werden, dem konkurrierenden Unkraut schon einiges an Wachstum voraus. Füllen Sie Topfplatten mit Anzuchterde oder einer Mischung aus gesiebtem Kompost, Gartenerde und Sand (zu gleichen Teilen). Säen Sie pro Topf drei bis fünf Samen aus. Die Pflanzen werden nach vier Wochen topfweise im Abstand von acht mal acht Zentimetern ausgepflanzt.
Halten Sie die Beete unkrautfrei und frisch ausgesäten Feldsalat feucht, aber nicht nass, sonst besteht die Gefahr von Pilzkrankheiten. Trockenheit dagegen verhindert, dass die Saat aufgeht und bringt bereits erntereife Pflanzen schneller zum Blühen. Überwinternder Feldsalat braucht im Spätwinter etwas organischen Gemüsedünger.
Feldsalat wächst recht schnell. Bei Sommeraussaaten werden bereits nach acht bis zehn Wochen die Röschen erstmals geschnitten. Der Schnitt erfordert Fingerspitzengefühl. Kappen Sie die Pflanzen knapp über dem Wurzelansatz, sonst fallen die Rosetten auseinander. Septembersaaten keimen dank der höheren Feuchtigkeit zwar zügig – fallen die Temperaturen aber unter acht Grad Celsius, stoppt das Wachstum. Deshalb muss man sich meist bis zum Frühjahr gedulden, bis man den Salat ernten kann. Zudem besteht in den lichtarmen Monaten von November bis Februar die Gefahr, dass Feldsalat Nitrat in seinen Blättern einlagert – im Freiland allerdings weniger als im Gewächshaus oder unter Folie. Nitrat selbst ist nicht schädlich, es kann sich jedoch in giftiges Nitrit umwandeln. Da sich Nitrat bei Tageslicht abbaut, ist es besser, wenn Sie den Salat abends schneiden. Nachdem Sie Feldsalat geerntet haben, sollte Sie ihn möglichst frisch verzehren, da die empfindlichen Blätter schnell welken. Zubereitet wird Feldsalat meist klassisch als kalter oder lauwarmer Salat, zum Beispiel mit gebratenem Speck oder Äpfeln.
Wer auch bei Schnee und Frost ernten will, deckt die Beete rechtzeitig mit Wintervlies ab oder pflanzt ein paar Reihen vorgezogenen Feldsalat ins Frühbeet. Nehmen Sie das Vlies an milden Tagen ab und lüften Sie auch das Frühbeet ausgiebig, sonst droht Pilzbefall! Tipp: Überwinternder Feldsalat kann aus dem kalten Boden keine Nährstoffe mobilisieren. Damit die Pflanzen im Frühjahr weiterwachsen, sollten Sie ab Februar organischen Gemüsedünger (circa 50 Gramm pro Quadratmeter) zwischen den Reihen verteilen und einarbeiten
Das größte Problem – der Befall mit Falschem Mehltau – ist durch resistente oder zumindest tolerante Feldsalat-Sorten inzwischen weitgehend behoben. Vorbeugen können Sie außerdem, indem Sie das Feldsalat-Beet nicht zu nass halten. Schädlinge spielen, auch wegen des späten Anbautermins, kaum eine Rolle.